Spitzentreffen zum „Aktionsplan Brandenburg“
3. April 2024
Das Land Brandenburg und die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit haben sich im November auf Maßnahmen zur schnelleren Integration von Migrantinnen und Migranten in den Arbeitsmarkt verständigt. Dazu gehört eine noch intensivere Betreuung in den Jobcentern. Zur Umsetzung fand im März ein Spitzentreffen mit 75 Teilnehmenden aus Politik, Kommunen, Wirtschaft, Kammern und Gewerkschaften in Potsdam statt.
Dr. Ramona Schröder, Vorsitzende der Geschäftsführung der Regionaldirektion Berlin-Brandenburg der Bundesagentur für Arbeit, sagte im Anschluss: „Arbeit ist die beste Form der Integration. Alle Partner am Arbeitsmarkt ziehen an einem Strang, um die geflüchteten Menschen aus der Ukraine und den acht häufigsten Herkunftsländern schneller in Arbeit zu bringen. Ab einem Sprachniveau von A2 geht es direkt in Beschäftigung. Hierbei brauchen wir die Unterstützung der Brandenburger Arbeitgeber, der Unternehmen – wie auch der Institutionen. Fachspezifische Sprachkenntnisse können dann gezielt parallel zur Arbeit erworben werden. Die arbeitsmarktpolitischen Instrumente stehen selbstverständlich allen Arbeitslosen zur Verfügung. Die Agenturen für Arbeit und die Jobcenter beraten gerne.“
Hendrik Fischer, Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Energie erklärte: „Geflüchtete, die wir aus humanitären Gründen aufgenommen haben und die hier arbeiten wollen, verdienen unsere Unterstützung. Dabei sind wir gut beraten, von ihren Kompetenzen und Interessen auszugehen, denn dies ist der Schlüssel für eine bildungsadäquate und nachhaltige Integration. Der „Aktionsplan Brandenburg: Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten“ hat genau diesen Fokus und den – zumindest mittelfristigen – Einsatz als Fachkraft im Blick. Damit werden wir den Menschen gerecht und unterstützen zugleich unsere Fachkräfte suchenden Unternehmen.“
Dr. Thomas Götz, Staatssekretär im Ministerium für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz sagte: „Es gibt keine Branche in Deutschland, die nicht über Arbeitskräftemangel klagt. Ob beim Bau oder im Handwerk, in der Logistik oder im Gaststättengewerbe, in der Lebensmittelherstellung und Landwirtschaft oder in der Pflege und Gesundheitsversorgung – ohne Zuwanderung würde in vielen Branchen schon heute kaum noch etwas funktionieren. Hochspezialisierte sind genauso begehrt wie Hilfskräfte. Zugleich gibt es in Deutschland rund 400.000 Geflüchtete, die Grundsicherung erhalten und erwerbsfähig sind. Die meisten von ihnen wollen arbeiten, aber der Zugang zum regulären Arbeitsmarkt ist für sie oft beschränkt oder mit viel Bürokratie verbunden. Wir brauchen einen echten Job-Turbo zur zügigen Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten. Die Chance auf eine Arbeit ist essenziell für eine gelingende Integration und stärkt die Selbst- und Fremdwirksamkeit. Gleichzeitig sind wir auf Zuwanderung angewiesen. Die Potentiale, die hier im Land sind, müssen wir nutzen. In Brandenburg gibt es dafür sehr viele gute Beispiele. Zum Beispiel unterstützen wir mit dem Integrationsbudget kommunale Integrationsangebote, die Migrantinnen und Migranten bei der Arbeitssuche beraten und haben mit dem Projekt Spurwechsel ein wichtiges Angebot, geflüchteten Menschen, denen die Voraussetzungen für einen sicheren Aufenthaltstitel fehlen, durch gezielte Förderung die Chancen auf eine Beschäftigung und einen gesicherten Aufenthaltsstatus zu erhöhen.“
Hintergrund:
Das Land Brandenburg und die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit haben sich am 20. November 2023 auf Maßnahmen zur schnelleren Integration von Migrantinnen und Migranten in den Arbeitsmarkt verständigt. Dazu gehört eine noch intensivere Betreuung in den Jobcentern. Die Vermittlung in Arbeit erfolgt künftig schon ab einem grundständigen Sprachniveau. Zudem sollen bei Arbeitgebern für diese Zielgruppe Stellen eingeworben werden, sowohl für sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse als auch für Praktika. Politik und Verwaltung rufen dazu auf, Arbeitskräfte auch mit geringen Deutschkenntnissen einzustellen und diese berufsbegleitend zu qualifizieren.
Hintergrund der Aktivitäten ist die im Oktober von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil ausgerufene Initiative zur schnelleren Integration von Geflüchteten in den Arbeitsmarkt („Job-Turbo“). In Brandenburg werden die Jobcenter und Agenturen für Arbeit die Ansprache Geflüchteter intensivieren sowie gezielt bei Arbeitgebern Jobangebote für Geflüchtete einwerben. Diese Maßnahmen adressieren rund 2.000 Kriegsgeflüchtete aus der Ukraine sowie ca. 8.500 Geflüchtete aus den TOP-8-Asylherkunftsländern, die in Brandenburg leben.
Quelle
Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Energie (MWAE)
Bilder:
MSGIV
MWAE
BA
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