Das Fahrrad ist ein Gefährt, welch diesem hohen Anspruch gerecht wird. Koppelt man einen Anhänger daran, wird aus dem gewöhnlichen "Drahtesel" ein universelles Familien- oder Lastengefährt. - Überall und Immer -
Verkehrsminister Volker Wissing plant nun eine Begrenzung der höchstzulässigen Gesamtmasse von Fahrradanhängern auf 50 kg Regelung in die Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung aufzunehmen, um die Sicherheit im Straßenverkehr zu erhöhen. Doch statt zu mehr Sicherheit führt diese exklusiv deutsche Sonderlocke zu einer massiven Einschränkung der Freiheit von Radfahrern, Familien, Hundebesitzern, Handwerkern, Seglern usw...
Es ist bedauerlich, dass ausgerechnet ein Minister der FDP, die sich stets für die Freiheit des Einzelnen einsetzt, eine solche Überregulierung plant. Der Leitspruch "Freiheit braucht Verbündete" scheint in diesem Fall vergessen worden zu sein. Statt die Menschen in ihrem Wunsch nach einer umweltfreundlichen und flexiblen Mobilität zu unterstützen, wird ihnen durch eine unsinnige Regelung unnötig Steine in den Weg gelegt. Es formieren sich bereits eine Vielzahl von Kontrahent dieser Maßnahme mittels Petition über die Plattform WeAct.
Anders als es vermuten lässt, ist dies auch kein Thema um im Sommerloch Aufmerksamkeit zu generieren.
Ein 50-Kilogramm-Limit ist realitätsfern und ignoriert die tatsächlichen Bedürfnisse der Nutzer von Fahrradanhängern.
Wie der Entwickler Peter Hornung-Sohner (hinterher.com) treffend feststellt, ist dieses Gewichtslimit schnell erreicht – sei es beim Transport von zwei älteren Kindern oder einigen Einkäufen. Die Alternative, nur noch teure Anhänger mit eigenem Bremssystem zu verwenden, führt zu einer erheblichen Verteuerung der Produkte. Dies schreckt nicht nur ab, sondern drängt viele wieder in die automobile Abhängigkeit, von der sich doch schon so viel befreit haben.
Es ist wichtig, dass Sicherheitsmaßnahmen verhältnismäßig und praxisorientiert sind. Eine pauschale Gewichtsbeschränkung - exklusiv in Deutschland geltend - ist jedoch keine sinnvolle Lösung. Sie fördert vielmehr den Autoverkehr und untergräbt die Bemühungen, unsere Städte grüner und lebenswerter zu gestalten. Statt pauschaler Restriktionen müssen Maßnahmen gefördert werden, die Wirkung haben.
Leo Proettel hat beispielhaft die Studien des UDV auseinandergenommen, die im Frühjahr veröffentlicht wurden.Spoiler: n=69 (Radunfälle mit mitfahrenden Kindern), davon 14 im Anhänger – aus 70.000 Unfällen mit Fahrradbeteiligung. Von Lastenhängern keine Rede.
Sein Fazit: “Wissing schadet dem Radverkehr ohne Grund. Von Fahrradanhängern geht keine relevante Gefahr aus. Die niedrigen Schwellen ab denen Anhänger teure Spezialbremsen haben sollen sind so niedrig, dass sie für viele Anwendungsfälle ausfallen. Mehr Autoverkehr wäre die Folge.”
Wir Mitglieder der Fahrradverbände appelliere an die Verantwortlichen, die geplante Regelung nochmals zu überdenken und im Sinne der Freiheit und Vernunft zu handeln. Eine solche Überregulierung widerspricht nicht nur den Idealen der FDP, sondern jedem pragmatisch notwenigem Handlungsbedarf.
eure VCD Kreisgruppe Brandenburg/Havel
Das Bemühen aller Akteure war erfolgreich! Kehrtwende des Verkehrsministers Wissing will nun doch kein Gewichtslimit für Fahrradanhänger
FDP-Minister Volker Wissing wollte das Gewicht von Fahrradanhängern beschränken. Der öffentliche Protest war laut – und erfolgreich: Nach Recherchen des SPIEGEL ist die geplante Verschärfung nun vom Tisch. https://www.spiegel.de/politik/deutschland/volker-wissing-will-doch-kein-gewichtslimit-fuer-fahrradanhaenger-a-c62180c3-4f88-4188-95bc-4a778d061d69